Wirbelsäulenzentrum Diez

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Telefon: 06432 645274 0

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Lendenwirbelsäule

Ursachen und Diagnostik von Schmerzen in der Lendenwirbelsäule

Schmerzen in der Lendenwirbelsäule können unterschiedliche Auslöser haben. Da Strukturen wie Nervenwurzeln, Wirbelgelenke, Bandscheiben und Bänder sehr eng beieinanderliegen und tief im Körper verankert sind, erfordert die Diagnose fundierte Fachkenntnisse und Erfahrung.

Schmerzen in der Wirbelsäule (Lumbago)
Schmerzen, die sich ausschließlich auf die Wirbelsäule beschränken, können auf folgende Ursachen zurückzuführen sein:

1. Vorwölbende Bandscheiben:
Eine Bandscheibenvorwölbung kann das hintere Längsband reizen, das dicht mit Schmerzsensoren ausgestattet ist. Bei Überbelastung sendet der Körper sofort Signale, um auf das Problem aufmerksam zu machen.

2. Arthrose der Wirbelgelenke:
Schmerzen, die bis in die Leistengegend ausstrahlen, deuten oft auf knöcherne Veränderungen hin. Hier können gezielte Untersuchungen und spezifische Fragen zur Diagnose beitragen.

3. Muskuläre Beschwerden:
Häufig treten muskuläre Verspannungen als Folge eines Bandscheibenvorfalls oder von Arthrose auf.

4. Gleitwirbel:
Ein Wirbelkörper verschiebt sich gegenüber dem darunterliegenden, was Schmerzen und Instabilität verursachen kann.

5. Weitere Ursachen:
Weitere Auslöser finden Sie im Kapitel „Rückenschmerzen“.

Schmerzen mit Ausstrahlung ins Bein (Lumboischialgie)
Schmerzen, die ins Bein ausstrahlen, werden häufig durch einen Bandscheibenvorfall verursacht, der Druck auf eine Nervenwurzel ausübt. Wenn dieser Druck zunimmt, kann es zu Nervenschäden mit Symptomen wie Lähmungen oder Taubheit kommen.

Ein Selbsttest kann Hinweise auf eine mögliche Beeinträchtigung geben:
- Können Sie sich einbeinig auf die Zehenspitzen stellen?
- Fällt Ihnen das Gehen auf den Fersen schwer?
- Bereitet Treppensteigen Probleme?

Achtung: Eine Einschränkung der Fußhebung kann sich negativ auf die Bremsfähigkeit beim Autofahren auswirken. Sollten solche Symptome auftreten, suchen Sie bitte umgehend ärztlichen Rat.

Nervenschäden
Nervenschädigungen können sich durch Lähmungen, Gefühlsausfälle oder Probleme mit der Blasenfunktion äußern. In solchen Fällen zählt jede Stunde, da die Prognose von einer schnellen Behandlung abhängt.
Gangstörungen
Treten beim Gehen Beschwerden auf, spricht man von der sogenannten Schaufensterkrankheit (Claudicatio). Eine mögliche Ursache ist die Verengung des Spinalkanals (Spinalkanalstenose). Typisch ist eine Besserung der Symptome beim Sitzen oder Vorbeugen.
Eine ähnliche Problematik, die jedoch durch verengte Blutgefäße entsteht, wird als Claudicatio intermittens bezeichnet. Hier treten die Beschwerden oft auch beim Fahrradfahren auf, was sie von der Spinalkanalstenose unterscheidet.

Differentialdiagnosen
Die Versorgungsgebiete der Nervenwurzeln überlappen sich mit denen der Beinnerven. Zum Beispiel können Schmerzen im Bereich des großen Zehs sowohl auf den 5. Lumbalnerv (L5) als auch auf den Nervus peroneus zurückzuführen sein. Die Unterscheidung erfolgt meist anhand der Anamnese, ergänzt durch Untersuchungen wie Röntgenbilder und Nervenfunktionsmessungen, die ich in meiner Praxis anbiete.

Die Lendenwirbelsäule gehört zu den am stärksten beanspruchten Bereichen des Körpers und ist daher anfällig für Verschleißerscheinungen. Damit die Bandscheiben optimal versorgt werden, sind regelmäßige Druckveränderungen erforderlich – vergleichbar mit einem Schwamm, der Flüssigkeit aufnimmt und abgibt. Der menschliche Körper ist grundsätzlich auf Bewegung ausgelegt, und nur wenige Bewegungsabläufe sind tatsächlich schädlich für die Bandscheiben. Besonders problematisch ist das seitliche Anheben schwerer Lasten. Stellen Sie sich vor, ein Bolzen wird gleichzeitig durch Gewicht gestaucht, nach vorne gebogen und durch eine Drehung belastet. Wie lange würde es dauern, bis dieses Bauteil bricht? Ebenso verhält es sich mit der Bandscheibe – auch sie ist letztlich ein mechanisches Element unseres Körpers.


Die Untersuchung und Anamnese geben wichtige Hinweise auf die möglichen Ursachen der Beschwerden. Diese Informationen fließen maßgeblich in die Entscheidung für oder gegen eine Operation ein. Ergänzend sind oft konventionelle Röntgenaufnahmen sowie eine Magnetresonanztomographie (MRT) hilfreich. Für eine detailliertere Analyse von Knochenveränderungen empfiehlt sich häufig eine Computertomographie (CT).

Beachten Sie, dass die Aufnahmen in der Röhre immer im Liegen erfolgen. In dieser Position sind die Bandscheiben nicht dem Körpergewicht ausgesetzt. Falls die auftretenden Schmerzen jedoch ausschließlich bei aktiver Bewegung oder im Stehen auftreten, teilen Sie uns dies bitte im Voraus mit.

Zusätzlich können Röntgenaufnahmen in Bewegung sinnvoll sein. Falls der Effekt auf die Nerven sichtbar gemacht werden soll, ist eine Myelographie eine nützliche Untersuchung. Sollte eine Störung der Nervenfunktionen vorliegen, wird eine elektrophysiologische Untersuchung organisiert.

Es ist wichtig, zwischen Nervenschäden und -reizungen zu unterscheiden:
Nervenschaden:Bei einem Nervenschaden, der Lähmungserscheinungen oder ein Verlust von Gefühl zur Folge hat, ist Eile geboten. Je länger der Schaden anhält, desto unsicherer wird die Prognose einer Besserung. Außerdem können durch Nervenschäden langanhaltende Schmerzen, das sogenannte neuropathische Schmerzsyndrom, entstehen. Eine allgemeine Faustregel besagt, dass die Dauer des Schadens in direktem Verhältnis zur Heilungszeit steht. Bei schweren Nervenschäden gilt diese Regel jedoch nicht: In schwerwiegenden Fällen können Schäden innerhalb kurzer Zeit irreversible Folgen haben.
Schmerzen:Im Falle eines Bandscheibenvorfalls, der lediglich ein Schmerzsyndrom verursacht, besteht die Möglichkeit, zunächst konservativ zu behandeln und abzuwarten. Meist gehen die Schmerzen bei einer angemessenen Behandlung nahezu vollständig zurück. Es ist jedoch wichtig, die Symptome nicht zu ignorieren, um die Entstehung eines Schmerzgedächtnisses zu verhindern. Neueste Studien zeigen, dass bereits nach sechs Wochen ein Schmerzgedächtnis ausgebildet werden kann, sodass Beschwerden auch bei einem zurückgebildeten Bandscheibenvorfall weiterhin bestehen können.

Die konservative Therapie ohne Operation umfasst:

- Aufklärung über die Ursachen und Verhaltensweisen
- Überprüfung auf chronische Schmerzerkrankungen
- Medikamentöse Therapie mit Muskelentspannungsverfahren
- Anwendung von TENS-Therapie
- Durchführung von Krankengymnastik
- Einsatz von Akupunktur
- gezielte Infiltrationen zur Behandlung

In der Regel beginnen wir direkt mit einem Stufentherapieansatz und verwenden dabei nebenwirkungsarme Methoden.

Wir prüfen die Indikation für eine Operation sehr streng und zurückhaltend. Eine Operation betrachten wir nur als letzte Möglichkeit, wenn keine anderen Behandlungsoptionen mehr zur Verfügung stehen. Vorab bieten wir ein breites Spektrum konservativer und operationsvermeidender Methoden an. In einem ausführlichen Gespräch erarbeiten wir gemeinsam mit Ihnen einen Therapieplan.
Operative Therapie
Je nach Diagnose und Schwere der Erkrankung stehen verschiedene operative Optionen zur Verfügung. Diese Verfahren sind kontinuierlich schonender geworden.

Laserverödung (PLDD)
Bei diesem minimal-invasiven Eingriff wird unter kontinuierlicher Röntgenkontrolle eine dünne Nadel in die Bandscheibe eingeführt. Durch die Anwendung von Schmerzmedikamenten erfolgt die Prozedur nahezu schmerzfrei. Anschließend wird über die Nadel eine Glasfaser eingebracht, mit der mittels Laser der Bandscheibenvorfall verdampft wird.
Mikrochirurgische Operation
Diese Operation erfolgt unter dem OP-Mikroskop und nutzt einen minimal-invasiven Zugang von nur 1-2 cm Durchmesser. Der Bandscheibenvorfall wird dabei mithilfe feiner Stanzen und Diamantfräsen entfernt oder der Spinalkanal erweitert. Am Abend des Eingriffs ist das Aufstehen bereits möglich, und der stationäre Aufenthalt beträgt in der Regel 1 bis maximal 4 Nächte.

Mikrochirurgie
Auch bei knöchernen oder bandscheibenbedingten Einengungen, die zu Nervenbeschwerden führen, kann eine Operation unumgänglich sein. Entscheidend ist, ob es sich um eine Nervenreizung mit Schmerzen oder bereits um eine Nervenschädigung mit Gefühlsverlust, Lähmungen oder Blasen-Mastdarmstörungen handelt. Dieser Eingriff erfolgt unter stationären Bedingungen in Vollnarkose.

Vor der Operation erfolgt eine ambulante/vorstationäre Vorstellung in der Klinik, um die Narkose und das Pflegeteam kennenzulernen. Die Operation selbst wird am Morgen des Eingriffs durchgeführt.

Video einer Operation
Während der Operation wird ein kleiner Schnitt von ca. 3-4 cm Länge über dem OP-Segment gesetzt. Die Muskulatur wird vorsichtig von der Wirbelsäule zur Seite geschoben. Nach der Entfernung von Band- und knöchernen Anteilen wird die betroffene Nervenwurzel entlastet. Der Bandscheibenraum wird anschließend erreicht.

Die Operation erfolgt mit speziellen neurochirurgischen Instrumenten wie feinen Stanzen und hochdrehenden Diamantfräsen. Nach Abschluss des Eingriffs wird die Wunde schichtweise verschlossen.

Bei einem ausgeprägten Bandscheibenvorfall wird das frei ausgetretene Bandscheibengewebe entfernt. In weniger ausgeprägten Fällen versucht man, die Bandscheibe zu erhalten.

Nach der Operation
Am Tag nach der Operation dürfen Sie in Begleitung aufstehen. Es wird empfohlen, das Sitzen für einige Zeit zu vermeiden und die ersten 8 Tage vorsichtig mit Bewegungen zu sein. Es ist wichtig, regelmäßig kurze Mobilisationsphasen einzuschieben. In der Regel erfolgt die Entlassung nach 1-4 Tagen, nachdem spezielle krankengymnastische Übungen für den Alltag erlernt wurden. Auf Wunsch kann eine Anschlussheilbehandlung beantragt werden. Die Fäden müssen nicht entfernt werden. Die vollständige Rückkehr zur Arbeits- und Belastungsfähigkeit ist in der Regel nach 6-8 Wochen möglich.

Kyphoplastie
Die Kyphoplastie ist eine minimal-invasive Methode zur Behandlung von Wirbelbrüchen. Dabei wird Knochenzement in den gebrochenen Wirbel gespritzt, um diesen zu stabilisieren. Die operierten Patienten können bereits am ersten Tag nach der Operation aufstehen und erleben meist eine sofortige Schmerzlinderung.

Indikation
-> Stabile Wirbelbrüche aufgrund von Unfall oder Osteoporose