Wirbelsäulenzentrum Diez

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Telefon: 06432 645274 0

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Spinalkanalstenose

Eine Spinalkanalstenose entwickelt sich in der Regel schrittweise. In den frühen Stadien sind die Symptome oft nur milde, können jedoch im Laufe der Zeit zunehmend intensiver werden. Dies ist ein typisches Phänomen biologischer Systeme, bei dem nach und nach alle Reserven ausgeschöpft sind. In vielen Fällen treten Beschwerden wie Schmerzen in beiden seitlichen Oberschenkeln auf, insbesondere nach kurzer Gehstrecke. Die zurückgelegte Distanz kann dabei von einigen Kilometern bis zu wenigen Metern variieren. In der Regel verschaffen Pausen, Bücken oder das Setzen Linderung. Zudem können sich weitere Begleitsymptome wie Gefühlsstörungen, Schwächegefühle oder Unsicherheit sowie Blasenprobleme entwickeln. Das Radfahren bleibt oft uneingeschränkt, was die Spinalkanalstenose von einer Gefäßverengung unterscheidet.

Verlauf der Symptomatik bei der Spinalkanalstenose
Im Laufe des Lebens nimmt der Durchmesser des Spinalkanals ab. Erst wenn die Reserven aufgebraucht sind und die Nerven komprimiert werden, treten die Symptome auf. In einem fortgeschrittenen Stadium ist oft nur noch eine operative Erweiterung des Kanals hilfreich.

Die Spinalkanalstenose entsteht meist durch degenerative Prozesse im Bereich der Wirbelsäule. Durch den natürlichen Verschleiß der Bandscheiben kann es zu einer Lockerung und Überbeweglichkeit der Wirbelkörper kommen. Bereits eine geringe Veränderung in der Position der Wirbel kann den Spinalkanal einengen. Der Körper reagiert auf diese Instabilität, indem er versucht, durch die Verdickung von Bändern und Knochen (Gelenken) den Nervenkanal zu stabilisieren. Besonders in der Halswirbelsäule kann der Körper sogar knöcherne Brücken, sogenannte Osteophyten, bilden, die das Nervengewebe weiter einengen. Zusätzlich können auch Vorwölbungen oder Vorfälle der Bandscheiben zur Spinalkanalstenose beitragen.


Halswirbelsäule
Für die Untersuchung der Halswirbelsäule wird oft eine Magnetresonanztomographie (MRT) verwendet. Bei Verdacht auf Schäden am Rückenmark kann zusätzlich eine elektrophysiologische Untersuchung der Nervenleitung erforderlich sein.

Lendenwirbelsäule
Bei der Lendenwirbelsäule sind in der Regel Röntgenaufnahmen in Funktion sowie Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT) ausreichend. Bei komplexeren Fällen, wie Wirbelgleiten oder Verengungen auf mehreren Ebenen, bietet die Myelographie nach wie vor die präzisesten Ergebnisse für eine detaillierte Operationsplanung.

In seltenen Fällen bieten konservative Therapien ausreichende Linderung. Dies ist auf die begrenzte physikalische Kapazität des Wirbelkanals zurückzuführen. Sacrale Blockaden können vorübergehend Erleichterung verschaffen, jedoch ist oft eine Operation erforderlich, um die Lebensqualität wiederherzustellen. Die langfristigen Ergebnisse einer Operation sind erheblich besser als die konservativer Ansätze, wie eine Studie zeigt. (SPORT-Studie: 289 Patienten operiert, 365 konservativ behandelt. Nach vier Jahren zeigte sich, dass die operierten Patienten im Durchschnitt signifikant besser abschnitten als die konservativ behandelten, insbesondere in Bezug auf Schmerzen und die Symptomatik der Claudicatio intermittens spinalis.)
Wann sollte operiert werden? Die Entscheidung für oder gegen eine Operation hängt entscheidend von Ihrer Lebensqualität ab. Solange kein neurologischer Schaden vorliegt, gehen Sie keine Risiken ein – außer in Fällen, in denen dringende Indikationen wie Lähmungen oder Blasenstörungen auftreten.
Vor einer Operation sollte die konservative Therapie vollständig ausgeschöpft sein. In unserem Schmerzzentrum umfasst dies medikamentöse Behandlungen, gezielte Injektionen und gegebenenfalls eine stationäre, schmerztherapeutische Intensivbehandlung.

Konservative Therapie
Bei der Entscheidung für oder gegen eine Operation spielt die Lebensqualität eine entscheidende Rolle. Solange keine neurologischen Schäden vorliegen, verlieren Sie außer möglicherweise an Lebensqualität nichts. In den meisten Fällen gibt es nur selten einen dringenden Grund für eine Operation, insbesondere dann, wenn Lähmungen oder Blasenstörungen auftreten.

Vor einer Operation sollte die konservative Therapie ausgeschöpft werden. In unserem Schmerzzentrum umfasst dies die medikamentöse Behandlung, gezielte Injektionen und gegebenenfalls eine stationäre, schmerztherapeutische Intensivbehandlung.

Operative Therapie

Vorzugsmethode für die Operation:

Die Erweiterung des Spinalkanals mithilfe einer mikrochirurgischen Technik. Durch die gezielte Nutzung eines OP-Mikroskops wird der Rückenkanal einseitig präpariert und mittels Diamantfräsen beidseitig erweitert. Diese Technik wird auch als „bilaterale spinale Dekompression von unilateral“ oder „over the top“ bezeichnet. Sie ist wesentlich schonender als die frühere und nach wie vor angewendete Technik der beidseitigen Präparation, da so die Bänder, Muskeln und Gelenke einer Seite geschont werden.

Verfahren:
Bei der Operation wird ein kleiner Schnitt von etwa 3-4 cm Länge über dem betroffenen Wirbelsäulensegment gesetzt. Die Muskulatur wird vorsichtig zur Seite geschoben, um den Zugang zum Wirbelkanal zu schaffen. Nach der Entfernung von Bandanteilen, insbesondere dem gelben Band (Ligamentum flavum), sowie angrenzenden knöchernen Strukturen der Wirbelbögen, wird die Nervenwurzel entlastet. Der Spinalkanal wird dann zur Gegenseite hin erweitert, wobei die stabilisierenden Strukturen der Gegenseite intakt bleiben. Ziel ist es, den Kanal ausreichend zu erweitern, ohne die Gelenke zu beschädigen.

Der Eingriff erfolgt mit einem neurochirurgischen Spezialinstrumentarium, bestehend aus feinen Stanzen, Faßzangen und hochpräzisen Diamantfräsen. Die Operation wird mit einem schichtweisen Verschluss der Wunde beendet.

Nach der Operation:

Am Tag nach der Operation können Sie in Begleitung wieder aufstehen. Es ist jedoch wichtig, zunächst zurückhaltend mit dem Sitzen zu sein, und in den ersten 8 Tagen sollten keine intensiven Aktivitäten wie längeres Laufen unternommen werden. Es empfiehlt sich, häufiger für kurze Zeit aufzustehen. In der Regel erfolgt die Entlassung aus der kurzstationären Pflege nach 1-4 Tagen, vorausgesetzt, Sie haben unter Anleitung krankengymnastischer Übungen spezielle Wirbelsäulenbewegungstechniken für den Alltag erlernt. Auf Wunsch kann eine Anschlussheilbehandlung beantragt werden. Die Wundfäden müssen nicht entfernt werden. Die Wiederherstellung der Arbeits- und Belastungsfähigkeit erfolgt in der Regel nach 6-8 Wochen.